Versorgung am Scheideweg

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

„Das Amalgam-Aus und die Folgen“ war das Titelthema im letzten BZBplus. Nach dem Bruch der Berliner Regierungskoalition haben wir „Amalgam“ einfach durch „Ampel“ ersetzt. Denn die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar dürfte noch viel weitreichendere Folgen für unseren Alltag und für unsere Berufsausübung haben als das Amalgamverbot. Niemand weiß im Moment, welche politische Konstellation aus dieser Wahl hervorgeht.

Doch eines ist klar: Die künftige Bundesregierung steht vor gewaltigen Herausforderungen. Das Experiment Ampel ist gescheitert und kommt uns teuer zu stehen. Deutschland hat an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Aufgrund viel zu hoher Energiepreise und einer überzogenen Klimaschutzpolitik droht die Deindustrialisierung unserer Volkswirtschaft. Hinzu kommen ungelöste Probleme, etwa in der Sozial- und Migrationspolitik.

Für mich zählt aber vor allem eines: Unser Gesundheitssystem steht am Scheideweg. Es droht ein Zusammenbruch der ambulanten Versorgung. Um das zu verhindern braucht es einen radikalen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik. Karl Lauterbach hat auf ganzer Linie versagt. Denn wir als KZVB können unseren Sicherstellungsauftrag nur dann weiterhin erfüllen, wenn die jungen Kolleginnen und Kollegen wieder Freude an der Freiberuflichkeit haben. Daran muss sich die neue Bundesregierung messen lassen. Wir sollten unsere Millionen von Patientenkontakten nutzen, um die Wähler auf die Zusammenhänge zwischen politischen Entscheidungen und Versorgungssicherheit hinzuweisen. Um Ihnen diese Gespräche zu erleichtern, fügen wir diesem Heft ein Praxisplakat zur Bundestagswahl bei.

Ihr

Dr. Rüdiger Schott

Vorsitzender des Vorstands der KZVB