Der Tabakkonsum, insbesondere das Rauchen von Zigaretten, ist ein wesentlicher wissenschaftlich belegter Risikofaktor für zahlreiche systemische und orale Erkrankungen wie Parodontitis, nekrotisierende parodontale Erkrankungen, Leukoplakien oder Mundhöhlenkarzinome. Bei der Vielzahl in Deutschland gesetzter oraler Implantate und der damit einhergehenden Zunahme periimplantärer Erkrankungen stellt sich nach wie vor die Frage, inwiefern der Tabakkonsum im Rahmen der Implantologie Berücksichtigung finden sollte. Aktuelle hochstehende Übersichtsarbeiten sowie die Forschung zu den tabakassoziierten pathophysiologischen Zusammenhängen zeigen mit großer Konsistenz der Daten, dass Zigarettenrauchen die Wahrscheinlichkeit eines Implantatmisserfolges um das Zwei- bis Dreifache deutlich erhöht. Vielfältige technische implantatspezifische Faktoren, die Diversität der Behandlungsprotokolle oder etwaige systemische oder orale Erkrankungen können – neben dem Rauchen – zu einem Implantatmisserfolg beitragen. Rauchen ist ein veränderbarer Risikofaktor und, wenn auch nicht sofort, das Risiko von periimplantären Komplikationen ist nach einem Rauchstopp reduziert. In der zahnärztlichen Praxis ist es daher notwendig, konsequent den aktuellen und gegebenenfalls weiter zurückliegenden Tabakkonsum zu erfassen, die Patienten entsprechend aufzuklären und zu einem Rauchstopp zu motivieren.
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