Schluss mit internen Grabenkämpfen!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Fachkräftemangel, Bürokratie-Wahnsinn, Budgetierung, Praxissterben: Unser Berufsstand steht vor existenziellen Herausforderungen. Wir müssen geschlossen zusammenstehen. Gerade jetzt!

Umso bedauerlicher ist, dass ich mit diesem Editorial als Kammerpräsident auf zwei Beiträge der KZVB in diesem Heft eingehen muss. Diese betreffen ureigene Angelegenheiten der BLZK. Sie werden dennoch in der Rubrik „politik KZVB“ abgedruckt, an der wir als Co-Herausgeber des BZB kein Mitspracherecht haben.

Um den Hintergrund zu beleuchten: Ein Münchner Zahnarzt hatte die Delegiertenwahl zur BLZK-Vollversammlung im Wahlbezirk München Stadt und Land angefochten. Der Vorstand der BLZK hat daraufhin ein geordnetes Verfahren nach den Vorgaben der Wahlordnung auf den Weg gebracht und sich eingehend mit den Stellungnahmen aller Beteiligten befasst. Am 2. März hat der BLZK-Vorstand einstimmig beschlossen, die Wahl in München für ungültig zu erklären und die Voraussetzungen für eine Neuwahl in diesem Bezirk geschaffen. Darüber hat die BLZK noch am selben Tag öffentlich informiert (www.blzk.de/pressemeldungen).

Ärgerlich ist, dass auf den von der KZVB allein zu verantwortenden Seiten umfangreich aus internen Verfahrensunterlagen der BLZK zitiert wird. Zudem enthalten die Beiträge gravierende Fehler. Nicht zuletzt handelt es sich um ein laufendes Verfahren, über das wir berichten werden, sobald es abgeschlossen ist.

Ungeachtet mehrerer Gesprächsangebote beharrt die KZVB auf einem Erscheinen der Artikel im BZB. Der ZBV München hatte der KZVB sogar angeboten, die Beiträge dort abzudrucken, wo das Thema hingehört: ins amtliche Publikationsorgan des ZBV. Dies hat die KZVB leider abgelehnt.

Es ist ein großer Gewinn, dass KZVB und BLZK das BZB gemeinsam herausgeben. Natürlich können sie darin unterschiedliche Meinungen ausdrücken. Es sollte jedoch eine Selbstverständlichkeit sein, dass die KZVB ihre eigene Rubrik im BZB nicht dazu verwendet, sich zu internen und nicht abgeschlossenen Selbstverwaltungsvorgängen in der BLZK zu äußern. Zudem sind Formulierungen wie „unglaublich dumm“ und „für ihre Ämter disqualifiziert“ nicht die Vokabeln, mit denen wir miteinander umgehen sollten.

Dieses gefährliche Spiel der Eskalation werde ich nicht mitspielen. Ich belasse es bei diesem Editorial und werde mich nicht an einem öffentlichen Schlagabtausch mit der KZVB beteiligen: Die BLZK wird ihre Seiten im BZB nicht dazu missbrauchen, sich über Körperschafts-Interna der KZVB auszulassen.

Wir Standespolitiker sind gewählt worden, um uns für die Interessen der Zahnärzte einzusetzen. Ich jedenfalls werde mich mit voller Kraft für bessere Arbeitsbedingungen in unseren Praxen stark machen und appelliere an alle Beteiligten: Verschwenden wir unsere Energie nicht in internen Grabenkämpfen. Kümmern wir uns um Zukunftsperspektiven für unsere Kolleginnen und Kollegen!

Ihr

Dr. Dr. Frank Wohl
Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer