Das dentale Trauma stellt Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis immer wieder vor mehr oder weniger große Herausforderungen. Dies liegt zum einen daran, dass die Erst- und Weiterversorgung in den meisten Praxen nicht zur Routinebehandlung gehört und eher selten durchgeführt wird. Zum anderen ist dies auch dadurch begründet, dass dentale Traumata eine große Bandbreite an Komplexität aufweisen. Da verschiedene Gewebe, neben den Weichgeweben also Zahnhartsubstanzen, Endodont, Parodont sowie knöcherne Strukturen, je nach Art und Schweregrad der Verletzung in unterschiedlichsten Kombinationen betroffen sein können, reicht die erforderliche Therapie von einfach bis hochkomplex. Während die Erstversorgung relativ einfachen Grundprinzipien folgt, sind bei der weiteren Behandlungsplanung oft verschiedene Therapieoptionen interdisziplinär abzustimmen. Insbesondere bei jungen Patienten gilt es, Komplikationen zu antizipieren und wenn möglich zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen, um betroffene Zähne längstmöglich zu erhalten. Nicht selten verursachen die Folgen der Verletzungen nach schweren Zahntraumata noch jahrelang Behandlungsbedarf.
Erstversorgung verschiedener Frakturen nach Zahnunfall (Aufprall Glasflasche nach Ausrutschen auf vereistem Weg). Klinische Ausgangssituation mit unkomplizierter Schmelz-Dentin-Fraktur an Zahn 21 und komplizierten Schmelz-Dentin-Frakturen mit Pulpabeteiligung an den Zähnen 33 und 32.
Foto: © Dr. Eva Maier und Prof. Dr. Kerstin Galler, Ph.D.