Der Zahnarztberuf hat Zukunft

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit diesem Editorial darf ich mich offiziell als einer der beiden Neuen im Vorstand der KZVB bei Ihnen vorstellen. Die Münchner Kolleginnen und Kollegen kennen mich vielleicht aus meiner Zeit als Vorsitzender der KZVB-Bezirksstelle, die ich sechs Jahre leiten durfte. Seit dem 1. Januar trage ich nun gemeinsam mit Dr. Rüdiger Schott und Dr. Marion Teichmann Verantwortung für die Rahmenbedingungen der vertragszahnärztlichen Berufsausübung in ganz Bayern. Was qualifiziert mich für die Tätigkeit im Vorstand der KZVB? Zuallererst bin ich ein ganz normaler, „bohrender“ Zahnarzt. Meine Praxis in München-Schwabing habe ich 1995 übernommen und führe sie bis heute als Einzelkämpfer. Die Probleme, mit denen Sie jeden Tag konfrontiert sind, kenne ich also aus eigener Erfahrung. Ich bin aber auch ein positiv denkender Mensch und halte wenig davon, die Lage schlechter zu reden, als sie tatsächlich ist. Trotz vieler politischer Entscheidungen, die uns die Arbeit erschweren, glaube ich daran, dass der Zahnarztberuf Zukunft hat. Auch und gerade, wenn man ihn freiberuflich und selbstbestimmt ausübt!

Aus diesem Grund habe ich mich auch bereit erklärt, den Vorsitz des größten zahnärztlichen Berufsverbandes in Bayern zu übernehmen. Mitmachen statt Meckern – das war und ist mein persönlicher Anspruch. Ein weiterer Grundsatz, dem ich mich verpflichtet fühle, ist Teamwork. Ich bin überzeugt, dass wir die großen Herausforderungen, vor denen der Berufsstand steht, nur gemeinsam bewältigen können. Seit dem 1. Januar sind die wichtigsten Leistungsbereiche in der gesetzlichen Krankenversicherung bekanntlich erneut budgetiert. Das ist mehr als ärgerlich, aber auch kein Grund zu Pessimismus oder Resignation.

Wir werden in der KZVB alles dafür tun, um die Auswirkungen der Budgetierung für Sie und Ihre Praxis so gering wie möglich zu halten. Am wichtigsten ist mir im Umgang mit der Budgetierung größtmögliche Transparenz. Deshalb stellen wir Ihnen auf kzvb.de in Kürze ein Budgetradar zur Verfügung, auf dem Sie sich quasi tagesaktuell über den Stand der Budgetausschöpfung informieren können. Änderungen bei den garantierten Budgetbeträgen werden wir Ihnen rechtzeitig vor Quartalsbeginn per Rundschreiben mitteilen. Ich bitte aber auch um Ihr Verständnis, dass wir erst nach Auswertung des ersten Quartals 2023 valide Aussagen zum aktuellen Stand der Budgetausschöpfung machen können, die dann in unser Budgetradar einfließen. Alles andere wäre Kaffeesatzleserei, an der ich mich nicht beteiligen werde. Ich verspreche Ihnen auch: Wir werden im Vorstand und in der Vertreterversammlung unvoreingenommen und ergebnisoffen darüber diskutieren, ob wir wegen der Wiedereinführung der Budgetierung Änderungen am Honorarverteilungsmaßstab der KZVB benötigen. Gerechtigkeit bei der Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel und Planungssicherheit für die Praxen – das sind die Ziele, die wir dabei verfolgen.

Ihr

Dr. Jens Kober

Mitglied des Vorstands der KZVB