Univ.-Prof. Dr. Rainer Hahn gründete die DentalSchool 1997 in Tübingen. Bis heute hat sie sich zu einem der größten deutschsprachigen privaten Anbieter für zahnmedizinische Fort- und Weiterbildungen entwickelt.

25 Jahre DentalSchool

Die Zahnheilkunde verfügt nicht nur über eine Vielzahl an Fachgebieten, sondern entwickelt sich auch äußerst dynamisch. So gilt es fortwährend, neueste Erkenntnisse zu erfassen und einzuordnen, Präventions- oder Therapiekonzepte anzupassen und gleichzeitig auf dem neuesten Stand von Technik und Software zu bleiben.

Die Tübinger DentalSchool, gegründet von Univ.-Prof. Dr. Rainer Hahn, hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem der größten deutschsprachigen Fort- und Weiterbildungsinstitute entwickelt. Seit ihrer Gründung 1997 beobachtet sie die Entwicklungen der Zahnheilkunde, begleitet diese und bereitet die wichtigsten Impulse praxisgerecht auf. Nach dem Vorbild einer offenen Universität können Praktiker hier online und in Präsenz „lernen, wie’s geht“.

Herr Prof. Dr. Hahn, warum gründet man eine DentalSchool?

Nach beinahe zehn Jahren Hochschulkarriere an der Tübinger Universitätszahnklinik, unzähligen wissenschaftlichen Vorträgen, Reisen, Habilitationen und vielen Auszeichnungen, u. a. mit dem Miller-Preis 1996, habe ich mich 1997 entschieden, die Uni-Zahnklinik zu verlassen. Grund und Motivation waren, eigene patentierte Entwicklungen, wie z. B. Hochleistungskeramiken, das Vector-Verfahren oder Polymerkeramik, mit mehr Zeit und Freiraum zu verfolgen.

Die DentalSchool wurde 1997 als „Privatinstitut für minimalinvasive Zahnerhaltung“ in Tübingen gegründet. Rasch habe ich auch mit meiner Frau und einem ersten kleinen Team die ersten Fortbildungen über diese Plattform organisiert. Gerne erinnern wir uns zurück an eine der ersten Veranstaltungen in unserem neuen Praxisraum in Tübingen, im Hause Dentaurum oder im Münchener Sheraton.

Über die Jahre sind Sie zu einem der größten privaten zahnmedizinischen Fortbildungsinstitute im deutschsprachigen Raum geworden. Was ist Ihr Erfolgskonzept?

An der Uni und auf vielen internationalen wissenschaftlichen Veranstaltungen habe ich sowohl gelernt, wissenschaftliche Inhalte zu präsentieren und zu diskutieren, als auch Arbeiten von Kollegen zu interpretieren. Im Kreise der Hochschule war man „unter sich“ und aus heutiger Sicht nicht selten entfernt von den praktischen Herausforderungen einer zahnärztlichen Praxis.

Viele Kolleginnen und Kollegen haben mich gelehrt, dass sie die Konsequenzen aus der aktuellen Wissenschaft verständlicher aufbereitet und in erfolgreiche Praxiskonzepte umgesetzt von einer Fortbildung mit nach Hause nehmen wollen. Nicht „es sind weitere Untersuchungen nötig, um  …“, sondern „Was mache ich am Montag anders, besser?“, „Wie beziehe ich meine Mitarbeiter ein?“, „Wo kann ich die Materialien und Instrumente kaufen?“ und „Wie rechnet man dies ab?“.

So entstanden auch unsere bekannten DentalSchool-Arbeitskarten, viele Praxisguides und unzählige Schulungsunterlagen. 2003 kam dann der DentalSchool StudyClub hinzu, am Vorbild einer offenen Universität, wie ich sie in den USA kennengelernt habe. Weit mehr als 1.000 Kolleginnen und Kollegen hatten und haben seitdem ihren festen „Fortbildungsplatz“.

In einer Zeit der Spezialisierung sprechen Sie viele Themen der Zahnheilkunde an. Wie geht das?

Ich bin nur der Kopf eines großen Teams, nennen Sie es den „Frontmann“. Meine Kolleginnen und Kollegen arbeiten akribisch im Hintergrund an den unterschiedlichsten Forschungsschwerpunkten und verfolgen mit mir nach Schwerpunkten die wichtigste Literatur. Exemplarisch für alle möchte ich mich an dieser Stelle ganz besonders bei meinem Freund und unserem Cumdente-Geschäftsführer, Herrn Dr. Frank Schynowski, bedanken. Er ist einer der wichtigsten Begleiter meiner zahnärztlich-wissenschaftlichen Laufbahn.

In Pandemiezeiten war Präsenzfortbildung schwierig, teilweise sogar unmöglich. Gerade in dieser Zeit, scheint es, ist die DentalSchool nochmals erheblich gewachsen. Wie geht das?

Ich erinnere mich gut an einen Parodontologie-Kurs im März 2020 in Frankfurt am Main. Wir glaubten zunächst nicht, dass es bis zum Herbst 2020 der vorerst letzte sein sollte. Rund um Ostern 2020 haben wir unser Team erweitert. Zusammen mit einem professionellen Regisseur haben wir ein erstes professionelles Studio eingerichtet und völlig neue Online-Fortbildungsformate entwickelt, unter Beibehaltung des gewohnten Dialogs mit unseren Teilnehmern.

Aus Skripten wurden eigens Kursbücher. Ein großes Team steht bereit, es kann auf allen Kanälen gleichzeitig kommuniziert werden, koordiniert durch einen Profi. Gerade jüngst sind wir in unser neues Studio umgezogen – mit Roboterkamera, zwei Vortragsplätzen im Dialog und der Technik, die wir aus den Fernseh-Nachrichten übernommen haben.

Jede Veranstaltung wird aufgezeichnet und in einer neuen Bibliothek erfasst, sodass man ab sofort Fortbildungen auch „on demand“ buchen kann.

Weitere Infos und Termine: www.dentalschool.de

Dominik Bosse