Ein kieferorthopädischer Ansatz zur Rehabilitation
Ein Beitrag von Dr. Karsten Junghanns und Dr. Heiko Goldbecher.
Von einem zahnärztlichen Kollegen wurde uns ein 36-jähriger Patient zur kieferorthopädischen Beratung überwiesen. Die Überweisung erfolgte aufgrund einer traumatisierenden Okklusion, aus der sich eine ungünstige Prognose für den Erhalt der Zähne ableiten ließ. Nach Aussage des Patienten wurde von einem anderen zahnärztlichen Kollegen eine prothetische Bisshebung nach Schienentherapie als Therapieansatz favorisiert. Hierbei sollten im Ergebnis einige der Zähne devitalisiert, beschliffen und eine Kauebene durch Überkronung hergestellt werden. Aufgrund der mit diesem Vorschlag verbundenen Kosten holte sich der Patient eine Zweitmeinung ein.Bei der Erstberatung in unserer Praxis zeigte sich ein ausgeprägter breiter Deckbiss mit Einbiss der elongierten Unterkieferfrontzähne in die palatinale Schleimhaut des Oberkiefers sowie eine Verletzung und Rezessionsbildung der vestibulären Gingiva bzw. des Parodonts der Unterkieferfrontzähne durch die retrudierten Oberkieferfrontzähne.