Freie Berufe feiern stolzes Jubiläum
Über den Dächern Münchens, im festlich illuminierten Literaturhaus, beging der Verband Freier Berufe in Bayern sein 75-jähriges Bestehen – mit Gästen aus Politik, Kammern und Wirtschaft. Ein Rückblick auf eine feierliche Veranstaltung mit gewichtiger Botschaft.
Es war ein stimmungsvoller Abend voller Anerkennung, Ausblick und Austausch: Vertreterinnen und Vertreter aus 32 Kammern und Mitgliedsverbänden sowie zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft fanden sich am 12. Mai im Literaturhaus ein, um gemeinsam das Bestehen einer Institution zu feiern, die sich seit 1950 für die Freien Berufe stark macht.
Der Präsident des VFB, Rechtsanwalt Dr. Thomas Kuhn, eröffnete die Feier mit eindringlichen Worten zur Rolle der Freien Berufe in einer offenen Gesellschaft. Nur durch dem gemeinsamen Einsatz lasse sich die Freiheit wahren, so sein Credo. Die Selbstverwaltung sei unverzichtbar für die Effektivität der Freien Berufe. Mit Zuversicht und Solidarität gelte es, aktuelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Bürokratisierung zu bewältigen.

Gesellschaftliche Stütze und Zukunftsgestalter
In einem Video-Grußwort würdigte Landtagspräsidentin Ilse Aigner den Beitrag der Freien Berufe für die Gesellschaft: Mit 1,8 Millionen Erwerbstätigen in Bayern seien sie nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern insbesondere als Ausbilder entscheidend für die Zukunft ganzer Berufszweige. „Sie geben jungen Leuten eine Zukunftsperspektive. Ich sehe Ihre Leistungen als Top-Ausbilder in Bayern und ich will Ihnen dafür danken“, so Aigner.
Festredner war Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger, der in seiner kraftvollen Rede die Freien Berufe als „unverzichtbares Skelett unserer Gesellschaft“ bezeichnete. Ob Rechtsanwalt oder Zahnarzt, jeder Bürger benötige sie im Laufe des Lebens. Die Freien Berufe stünden für Demokratie, wirtschaftliche Stärke, gesellschaftliche Funktionalität und Versorgungssicherheit. Aiwanger forderte mehr Anerkennung und politische Unterstützung für die vielfältigen Berufsgruppen und dankte dem VFB für das jahrzehntelange Engagement.
Feier mit Geschichte und Perspektive
Emotional wurde es mit VFB-Ehrenpräsident Michael Schwarz, der die Geschichte des Verbandes anhand prägender Jahrzehnte und persönlicher Wegmarken lebendig werden ließ. Abgeordnete des Bayerischen Landtages – darunter Klaus Holetschek, Susann Enders, Alexander Hold und Tobias Reiß – unterstrichen durch ihre Anwesenheit die politische Relevanz der Freien Berufe.
Mit einem klaren Appell zum Zusammenhalt beschloss der 1. Vizepräsident Dr. Markus Beck den offiziellen Teil. Trotz aller beruflichen Unterschiede verbinde die Mitglieder weit mehr als sie trennt – Eigenverantwortung, Qualitätsbewusstsein und gesellschaftliches Engagement.
Krönender Abschluss war das feierliche Anschneiden der Jubiläumstorte durch Präsident Dr. Kuhn – untermalt vom „Monaco Swing Trio“ und ergänzt durch ein stilvolles Menü im Geiste der Gründungszeit der Freien Berufe. Bei Vollmond und mit Blick auf Theatinerkirche und Bayerische Staatsoper klang der Abend stimmungsvoll aus – ein würdiger Rahmen für 75 Jahre gelebte Berufsfreiheit.
Dr. Sascha Faradjli
Referent Freie Berufe und Europa der BLZK